An unseren vorherigen Blogbeitrag über den Wohnungsmarkt in Norddeutschland anknüpfend, konzentrieren wir uns nun auf die Entwicklung der Eigentumswohnungen. Basierend auf der Studie „Norddeutsche Wohnungsmärkte: Daten und Perspektiven 2023“ von Wüest Partner, betrachten wir die Preisgestaltung von Eigentumswohnungen in 15 norddeutschen Städten der Bundesländer Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

 

Angebotspreise für Eigentumswohnungen stark gesunken

Während wir auf dem Wohnungsmarkt steigende Mietpreise beobachten können, so ist der Trend bei Eigentumswohnungen rückläufig. In allen 15 analysierten Städten wurden gesunken Preise verzeichnet, was auf die geringe Investitionsbereitschaft aufgrund steigender Zinsen und der anhaltenden Inflation zurückzuführen ist. Durchschnittlich ging der Mediankaufpreis im ersten Halbjahr 2023 im Vergleich zu 2022 um 5,4 % zurück.

Eigentumswohnungen in Hannover wurden um 10,6 % geringer bepreist, in Kiel fielen die Preise sogar um 11,1 %. Aber auch in Lübeck oder Neumünster macht sich der Abwärtstrend mit -9,9 % bzw. -9,7 % deutlich bemerkbar.

 

Verkauf Ihrer Eigentumswohnung in Hannover

Unabhängig von der aktuell ungünstigen Preisentwicklung, wollen oder müssen manche Eigentümer aktuell Ihre Eigentumswohnung verkaufen. Hier stellt sich die Frage, mit welchem Preis die Immobilie ausgeschrieben werden kann. Laut Wüest Partner erreichten die durchschnittlichen Kaufpreise pro Quadratmeter in den ersten sechs Monaten von 2023

  • 6.593 Euro /m2 in Hamburg
  • 2.140 Euro /m2 in Wilhelmshaven

Hamburg führt ebenfalls bei den Spitzenpreisen die Liste an und liegt mit stolzen 10.056 Euro/m2 im teuersten Zehntel. Neumünster im Vergleich weist hier mit 3,623 Euro/m2 den niedrigsten Spitzenpreis aus.

Betrachtet man die Median-Kaufpreise in den vergangenen 10 Jahren, profitierten vor allem Eigentümer in Hannover: Um 154,1 % sind hier die Verkaufspreise angestiegen. Analog zu den Mietpreisen, ist auch beim Verkauf von Eigentumswohnungen in Hannover und allen anderen Norddeutschen Städten ein deutlicher Unterschied zwischen Neu- und Altbauten zu sehen. Neubauten, also Immobilien mit Baujahr 2010 und jünger, sind im Schnitt 71% teurer als Altbauwohnungen.

 

Risikobereitschaft bei der Immobilieninvestition

Je nach Risikobereitschaft gibt es in Norddeutschland für alle Investoren einen optimalen Standort. Beispielsweise ist für risikobereitere Immobilien-Investoren Hildesheim interessant, wo die Bruttoanfangsrendite bei 6,2 % liegt, oder auch Göttingen mit 5,1 %. Anleger mit einem höheren Sicherheitsbedürfnis sind in Städten wie Lüneburg (4,6 %) oder auch Kiel (4,8%) gut aufgehoben.

Steigende Mietkosten aufgrund von Wohnungsknappheit und zusätzlich rückläufigen Baugenehmigungen sorgen für eine angespannte Stimmung auf dem Wohnungsmarkt in Norddeutschland. Auch Eigentümer, die am Verkauf ihrer Eigentumswohnung interessiert sind, müssen aktuell mit niedrigeren Preisen aufgrund der geringen Investitionsbereitschaft rechnen. Die höchsten Preise, sowohl für Mietwohnungen als auch für Eigentumswohnungen, herrschen aktuell in Hamburg und in Lübeck. Wir beobachten die Situation weiterhin für Sie und informieren Sie selbstverständlich über alle interessanten Entwicklungen.

 

Quelle: https://www.finanzwelt.de/post/steigende-mieten-und-fallende-kaufpreise-fur-eigentumswohnungen