Bei Neubauten gewinnen Wärmepumpen in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung. Effizienz und Umweltschutz stehen als Hauptargumente für die zukunftsfähige Heiztechnik. In Bestandsgebäuden hingegen wird sie bislang eher selten eingebaut. Woran liegt das nun genau?
Die Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachen hat mit Dr. Marek Miara vom Frauenhofer ISE ein spannendes Interview zu dem Thema geführt und die wichtigsten Fragen zu Wärmepumpen in Bestandsgebäuden geklärt. In diesem Blogbeitrag möchten wir Ihnen die Erkenntnisse aus dem Gespräch zusammenfassen.
Ist meine Immobilie für eine Wärmepumpe geeignet?
Grundsätzlich ist es natürlich so: Umso weniger Energie zum Beheizen eines Raumes benötigt wird, desto besser ist es. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, das Bestandsgebäude auf mögliche Sanierungsmaßnahmen hin zu überprüfen. Eine umfangreiche Sanierung ist zum Glück in den meisten Fällen dabei nicht nötig. Es sei aber gesagt, dass ein gut saniertes und gedämmtes Haus weniger Wärmeverluste zu verzeichnen hat, wovon sowohl das Portemonnaie als auch die Ökologie profitieren.
Kurzfristige Lösungen, um ein Bestandsgebäude schrittweise zu sanieren, wären z.B.
Der Austausch der Fenster oder
Der Austausch einzelner Heizkörper
Ab welchem Gebäudealter lohnt sich die Installation einer Wärmepumpe?
Eine allgemein gültige Aussage lässt sich kaum treffen. Gerade bei älteren Bestandsgebäuden wurden oftmals schon Sanierungsmaßnahmen wie der Austausch von Fenstern durchgeführt, die den Einsatz von Wärmepumpen ermöglichen. Wichtig ist es deshalb eher, dass man das Gebäude genau analysiert und einschätzt, welche Maßnahmen noch ergriffen werden müssen, um eine optimale Energieeffizient zu erzielen. Die dadurch entstehenden Kosten gilt es dann abzuwägen.
Welche Kosten kommen bei einer Wärmepumpe auf mich zu?
Aktuell sind die Geräte in der Anschaffung noch recht teuer, vergleicht man sie z. B. mit Gaskesseln. Jedoch ist davon auszugehen, dass die Kosten in Zukunft aufgrund der hohen Produktionszahlen fallen werden. Die Kosten-Berechnung hört natürlich bei den Anschaffungskosten nicht auf. Eine umfassende ökonomische Bewertung hängt allerdings von zahlreichen Faktoren ab und sollte individuell für jedes Gebäude betrachtet werden.
Die Mehrkosten für die Anschaffung von Wärmepumpen werden zur Zeit noch durch Förderungen aufgefangen. Dr. Miara betont diesbezüglich, dass die Technologie der Wärmepumpen langfristig gesehen auch ohne Förderungen konkurrenzfähig sein muss. Diese Entwicklung zeichnet sich auch ab, denn die Senkung der Strompreise in Deutschland, z.B. durch die EEG-Umlage, führt automatisch zu einer höheren Attraktivität für Wärmepumpen.
Ist im Handwerk genug Fachwissen für Wärmepumpen bei Bestandsgebäuden vorhanden?
Hier ist eine rasante Entwicklung zu beobachten, denn aufgrund der steigenden Beliebtheit der Wärmepumpen werden auch mehr Fachkräfte erforderlich. Und während es vor ca. 30 Jahren noch darum ging die Funktionsfähigkeit von Wärmepumpen zu beweisen, so ist heutzutage die schnelle und fachgerechte Sättigung der hohen Nachfrage das Problem. Langfristig gilt es hier die richtigen Qualifizierungsmaßnahmen im Handwerk zu ergreifen, welche bereits in der Ausbildung beginnen. Dafür notwendig ist in Dr. Miaras Augen eine klare politische Positionierung im Bereich der Wärmepumpen, um sowohl dem Handwerk als auch den Eigentümern eine Planungssicherheit zu schaffen.
Bleiben Sie immer auf dem neusten Stand! Hier in unserem Blog von KOSATER IMMOBILIEN informieren wir Sie über die aktuellen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt.