In einem vorherigen Blogbeitrag sind wir schon einmal auf das Thema “Leben auf dem Land” zu sprechen gekommen. Preise, Lärm und schwierige Immobiliensuche schrecken immer mehr Menschen in der Stadt ab und lassen sie nach einer ruhigeren Lage auf dem Land suchen.
Die Ereignisse der letzten Monate könnten diese Pläne jedoch erschweren: Flutkatastrophen in ganz Deutschland verstärken die Rufe nach mehr Klimaschutz – und genau hier entsteht ein Interessenskonflikt.
Klimaschutz vs. Bauen auf dem Land
Werden in Zukunft die Bebauungsmöglichkeiten auf dem Land massiv begrenzt werden? Vor allem in hochwassergefährdeten Gebieten sei es enorm wichtig, so Experten, die Bebauung zu stoppen, da man nur so Fläche schaffen könne, in denen das Hochwasser auch versickern kann.
Das steht natürlich jetzt den Plänen derer entgegen, die sich aus der übersiedelten Stadt zurückziehen und sich ein ruhiges Fleckchen Erde auf dem Land kaufen wollten, um dort die Traumimmobilie darauf zu bauen. Für dieses Problem gilt es nun eine Lösung zu finden. Denn natürlich möchte man möglichst vielen Familien ein Leben auf dem Land ermöglichen. Gleichzeitig muss es aber auch einen Schutz für die Bevölkerung vor Hochwasser und natürlich auch unsere sensible Natur geben.
Begrenzt die Politik bebaubares Land?
Das kann man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. In Rheinland-Pfalz denkt man über eine “Entsiegelung und Renaturierung” nach. Was das jedoch genau bedeuten soll, wird noch offengelassen. Die Grünen-Politikerin Spiegel betont jedoch, dass Bauvorhaben in Rheinland-Pfalz künftig besser an den Naturschutz angepasst werden sollen.
Das klingt in der Theorie relativ einfach. Jedoch steht der Politik vor allem die durch Corona verstärkte Stadtflucht der Bevölkerung entgegen. Besonders Menschen zwischen 30 und 50 Jahren suchen ihren neuen Lebensraum im Grünen und nicht mehr so häufig in übersiedelten Städten. Diese Zersiedelung erzeugt jedoch immer mehr Verkehr, mehr Straßen, Gewerbegebiete, Schienenanlagen, Radwege, Schulen, Parkplätze, etc. All dies braucht Platz und verbraucht etwa eine Fläche von 73 Fußballfeldern (52 Hektar) täglich.
Die Bundestagsregierung hat darum beschlossen, bis 2030 ein Limit von 30 Hektar zu setzen und so der Natur mehr Ausgleichsfläche zu bieten.
Fazit zu der Debatte Klimaschutz vs. Ländlicher Wohnraum
Der Jurist und Stadtplaner Arno Bunzel setzt auf die Beratung und Unterstützung der Kommunen, wenn es um Klimaanpassungen geht. Grundsätzlich stimmt es natürlich, dass die Versiegelung der Flächen nicht naturfreundlich ist. Denn umso mehr Fläche auf dem Land bebaut wird, desto mehr Pendelverkehr und Straßen wird es auch geben und all das nimmt der Natur ihren Raum.
Laut Bunzel stellt sich dann jedoch die Gegenfrage: Was ist die Alternative? Wenn man nämlich Städte nicht nach außen wachsen lässt, entsteht eine Verdichtung nach innen. Darunter wird letztendlich die Lebensqualität der Menschen leiden. Ob es eine Lösung gibt, die für alle Betroffenen zufriedenstellend ist, ist zweifelhaft. Es bleibt also spannend, welche Richtung die Politik in Zukunft einschlagen wird.
Wenn es Neuigkeiten auf diesem Gebiet gibt, werden wir Sie hier bei KOSATER IMMOBILIEN darüber informieren.
Quelle
www.welt.de – „Wenn der Klimaschutz den Traum vom Land gefährdet“
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